Buchrezension: Das Café am Rande der Welt

Eine Buch-Rezension über den Klassiker »Das Café am Rande der Welt«. Wir begleiten John mit seiner Konfrontation der 3 Fragen des Lebens.
Buchcover: Das Café am Rande der Welt

Im Leben ankommen

In einem kleinen Café am Rande der Welt wird John, ein stets gestresster Manager, mit Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Diese führen ihn gedanklich weit weg von seiner Büroetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst.

Autor:in:

John Strelecky

Verlag:

dtv

ISBN:

978-3-423-20969-4

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Dieses Buch ist fast schon ein Klassiker in der Lebensfindungs-Lektüre. »Das Café am Rande der Welt« (englischer Original-Titel: The Why Cafe) wurde mittlerweile in über 40 Sprachen übersetzt und ist bis heute noch häufig in den Warenkörben der Buchhandlungen zu finden.

John Strelecky beschreibt in seinem Buch auf eine ganz besondere Ebene, wie wir uns drei wichtige Fragen des Lebens stellen sollten:

  • Warum bist du hier?
  • Hast du Angst vor dem Tod?
  • Führst du ein erfülltes Leben?

Verpackt in eine kleine Geschichte bringt sie auf leichte Weise herüber, wie wir über unser eigenes Leben nachdenken könnten und sollten.

Was mir gefällt

John Strelecky hat eine sehr leichte Schreibweise. In seinem Buch schafft er es sehr gut jeden mit seinen Fragen individuell anzusprechen, ohne dabei zu konkret auf einzelne Beispiele einzugehen. Wohingegen manche Lebensratgeber voll beladen sind mit Beispielen aus aller Welt, reduziert Strelecky auf eine gewisse Meta-Ebene. Als Leser beginnt man ganz automatisch die Dialoge auf sein eigenes Leben zu reflektieren und sich dieselben Fragen zu stellen.

Auch sind die Metaphern sehr präzise gewählt. Die Erzählung von der grünen Meeresschildkröte lässt sich sehr gut auf viele Bereiche im Leben anwenden. Und dabei hat diese Meeresschildkröte eine Menge zu erzählen.

Ein Buch zum regelmäßig lesen

Durch seine kompakte Form und seine knapp 130 Seiten ist es perfekt, um es alle 1 bis 2 Jahre erneut zu lesen. Dann hat sich das eigene Leben weitergedreht und man kann sich die Fragen erneut stellen. Und in vielen Fällen betrachtet man manche Erzählungen später mit ganz anderen Augen.

Manchmal hilft es aber auch »Das Café am Rande der Welt« herauszuholen, wenn man an einer Abzweigung im Leben angekommen ist und nicht weiter weiß, genauso wie John. Dann setzt man sich einfach gemeinsam mit in das Café und lässt sich das große Frühstück servieren.

Eine liebevolle Alltagsgeschichte

Das Buch verpackt die Weisheiten in eine kleine, kuschelige Geschichte. Dabei kommt es beim Lesen so vor, dass es sich um eine ganz banale Alltagssituation handelt. Allerdings sind es die kleinen subtilen Dinge zwischen den Zeilen, die man vielleicht auch erst beim zweiten Lesen entdeckt, die diese Geschichte mit den Weisheiten perfekt verknüpft.

(kleiner Spoiler!) ein Beispiel wäre das Essen: John erzählt, wie er unfassbar hungrig ist und einen riesigen Berg an Frühstück bekommt. Das Frühstück und sein »durch-mampfen« symbolisieren hier perfekt den Hunger nach Fragen und wie er nach und nach gestillt wird. Auch dass am Ende noch ein Dessert geliefert wird, passt gut zu den Fragen, die während des Lesens aufkommen und gestillt werden möchten.

Beim Lesen hätte ich mich gern dazu gesetzt. An einem Nachbartisch oder einfach mit auf die Bank und bei den Gesprächen zugehört. Die Charaktere sind liebevoll herausgearbeitet und geben einen warmen Empfang in doch so oft schon gehörten Sinnesfragen. Dabei geben sie diesen Fragen ihren ganz eigenen Stil und man lernt, auf diese von einem Blickwinkel draufzuschauen.

Dabei schafft es John Strelecky seine Charaktere so unbeschrieben wie nötig zu lassen. Der eigenen Fantasie ist es überlassen, wie Mike, Anne, Cassey oder John aussehen. Kein Alter, nur wenig Kleidungsstücke und auch sonst wird mit Merkmalen gespart, was Platz schafft für das eigentliche Thema.

Bekannte Fragen, neue Sichtweise

Die Fragen und Weisheiten in diesem Buch sind nichts Neues. Jeder, der in irgendeiner Form einen Lebensratgeber in der Hand gehalten hatte, wird diese Fragen wiedererkennen. Das zeigt natürlich auf, dass die ständige Suche nach »dem Sinn des Lebens« immer auf die gleichen essenziellen Punkte zurückzuführen ist. Dennoch sind sie im Buch »Das Café am Rande der Welt« in einer angenehm anderen Blickweise beschrieben. Als Leser bekommt man die Möglichkeit, mit dem Protagonisten zusammen über diese Fragen zu sinnieren.

Deshalb ist meine Empfehlung, nach den Kapiteln eine kleine Pause einzulegen. Es ist kein Buch zum durch schnellen, sondern eins zum Nachdenken. Hat man ein Kapitel gelesen, kann es sinnvoll sein sich Notizen zu machen oder einfach ein paar Momente in Gedanken über das gelesene Kapitel zu bleiben.

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